MEDITATION

Für viele von uns ist es nicht besonders einfach, nach Innen zu blicken und dort Frieden zu finden. Vielleicht haben wir in verschiedener Weise schon versucht eine freundliche, offene und liebevolle Beziehung zu unseren eigenen Gedanken und Reaktionen aufzubauen und fanden uns nach einer Weile wieder in den gleichen, uns unangenehmer Weise sehr vertrauten Gedanken und Beurteilungen.

Innerer Frieden
Wie können wir in einer angenehmeren und befriedigenderen Weise mit und selbst leben? Was können wir tun, um uns weniger gestresst und resilienter zu fühlen? Ist da nicht ein Weg, wie wir unsere Gewohnheiten, unsere Art zu denken und zu reagieren auf grundlegende Weise beeinflussen können? Nach meiner Beobachtung viel ist abhängig davon, wie wir mit uns selbst umgehen.

Dies ist ein weites Feld und es gibt viele Disziplinen und Herangehensweisen, die uns dort unterstützen können. Abhängig vom Zustand unserer eigenen mentalen Gesundheit und der Art und Weise wie wir gelernt haben in unserer Welt zu funktionieren, haben wir unsere individuellen Muster geformt. Oft können wir erneut wählen und diese eingefahrenen Wege langsam umlenken. In vorausgegangenen Posts, besonders ‚Mitgefühl‘, ‚Liebende Zuwendung‘ und ‚Es Menschelt‘, habe ich dazu geschrieben und verschiedene Links geteilt. Eine Methode, die oft in den verschiedenen Disziplinen und Traditionen auftaucht ist die Achtsamkeits Meditation.

Achtsamkeits Meditation
Je mehr Erfahrungen in unserer westlichen Kulturcup and pens mit diesen für uns neueren Methoden gemacht werden, um so gezielter können wir sie für bestimmte Schwierigkeiten und Bedingungen anwenden. Sogyal Rinpoche sagte in dem Video Post Geschickte Mittel, ‚Meditation kann viele verschiedene Dinge sein‘. Hier in diesem Beitrag möchte ich etwas genauer auf den Nutzen und die Übungen des Achtsamkeits Aspekt von Meditation eingehen.

Vielfältige Innenwelt
Wir haben die Fähigkeit, uns nach innen zu wenden. Beginnen wir dies, entdecken wir eine vielfältige Welt. Zum einen ist da unser Körper mit all den Wahrnehmungen, dann haben wir Gefühle, Gedanken, Erinnerungen, Intuitionen, Reaktionen und vieles mehr.

Es kann uns wie ein andauerndes Konzert vorkommen, dieses Geschehen eine Weile zu beobachten. Auch finden wir vielleicht Bereiche mit unterschiedlicher Weite: Manchmal fühlen wir uns eng, vielleicht ängstlich in einem bestimmten Zusammenhang, und angenehme Erinnerungen dagegen können sich weit und warm anfühlen.

Auch haben wir Momente und Themen, die kaum wahrnehmbar sind oder uns emotional nahezu betäuben können. In einer Achtsamkeits Meditation nehmen wir lediglich wahr, was gerade jetzt ist. Gewöhnlicher Weise führt diese Übung dazu, dass unser Nervensystem sich beruhigt und damit Atem und Muskeln sich entspannen und Entspannung sich vertieft.

Entschleunigung, Genuß und Präsenz
Für mich ist Achtsamkeit ein ganz wesentlicher Baustein in meinem Alltag, für Gesundheit und Zufriedenheit. Wirklich zu erleben, was ich erlebe, ist auf der einen Seite nahezu eine Vorraussetzung dafür, es bewußt gestalten und genießen zu können. Auf der anderen Seite erlaubt es mir zu bemerken, wenn etwas sich nicht gut anfühlt, wenn mir etwas zuviel wird oder ich erschöpft bin und eine Pause brauche. Solche Wahrnehmungen und Rückmeldungen können unser automatisches Tun stören. Dies kann zunächst unangenehm sein, ermöglicht aber, dass wir sehr viel balancierter, präsenter und freier leben können, wenn wir von diesen Störungen lernen.

Ein Beispiel
Zu bemerken, dass ich eine Pause bräuchte, aber nicht die Zeit habe sie zu nehmen, ermöglicht mir, dass ich meine Erschöpfung anerkennen kann. Dies erlaubt mir, mit Freundlichkeit und Mitgefühl mir selbst gegenüber mit dieser Situation in angemessener Weise fortfahren und anschliessend für entsprechende Regeneration zu sorgen. Dadurch ändert sich mein Gefühl von Widerstand. Eine bewusste Entscheidung basierend auf innerer Akzeptanz ermöglicht, dass ich entsprechend meiner Gegebenheiten fortfahren kann. Auch erlaubt es mir bewusst kleine Minipausen oder kleine Atempausen einzulegen, um es mir in dieser Situation leichter zu machen. Manchmal ist es auch der Moment, in dem ich mir einen Tee oder Kaffee mache, um mich besser gestärkt zu fühlen. Anschließend kann ich mir dann die Erholung gönnen, die ich brauche, um diese zeitweilige Überlastung auszugleichen.

Achtsamkeit als Vorraussetzung für innere Zufriedenheit
Wenn wir in ruhigen Phasen unsere Achtsamkeit geübt haben, bleibt uns diese Fähigkeit während unserer Tage verfügbarer. Wie eben gesehen, können wir bewußter in Konflikten agieren. Zu oft haben wir dass Gefühl, keine Wahl zu haben. Sehen wir genauer hin und beobachten uns, haben wir innerlich mehr Wahlmöglichkeiten, auch wenn äußerlich keine in Sicht sind. Daher: Wie reagieren wir in einer gegebenen Situation am besten, um achtsam und freundlich mit uns selbst, der Zeit, Energie und Kraft die uns zur Verfügung stehen umzugehen?

Wir neigen dazu von uns zu verlangen, was von uns verlangt wird. Dabei stoßen wir an unsere Grenzen. Dies geschieht besonders dann, wenn wir erschöpft oder genervt sind. Dort haben wir die Wahl: A Kritisieren wir uns dafür, dass wir diese Grenze haben und gehen automatisch unachtsam darüber hinweg oder B nehmen wir sie wahr und fällen eine bewusste Entscheidung, die unsere verschiedenen Interessen in dem bestimmten Moment integriert? Von außen können diese beiden Varianten gleich aussehen, innen fühlen Sie sich sehr unterschiedlich an. Die erste Variante nimmt uns Energie, denn wir haben nicht nur eine schwierige Situation außen, sondern auch einen Konflikt innen. Die zweite Variante erlaubt uns, in einem an sich belastenden Kontext innerlich freundlich und mitfühlend zu sein. Wir stimmen innerlich überein mit unserer natürlichen Reaktion, daß es zuviel ist und kämpfen nicht gegen unsere eigene Grenze an. Aus einem Gefühl der Akzeptanz heraus entscheiden wir neu, wie wir in dieser Situation weiter verfahren möchten. Es ist somit unsere aktive Wahl und nicht ein Gefühl des Ausgeliefertseins und der Angst, das uns zum Weitermachen bewegt.

Unsere wichtigste Beziehung
Innere Zufriedenheit ist ein Prozeß und kann das Ergebnis davon sein, dass wir eine wirklich gute Beziehung mit uns selbst haben. So wie wir alle auf bestimmte Weise gelernt haben, gut mit den Menschen um uns herum umzugehen, so haben wir auch alle eine innere Kommunikation gelernt. Da wir in unserem Heranwachsen meist nicht bewußt in Achtsamkeit geschult wurden, gibt es dort vielleicht noch einiges zu beobachten und zu entdecken. Hier geht es lediglich ums Beobachten. Finden wir unbefriedigende Momente in unserer inneren Kommunikation, können wir nach Wegen suchen, die uns in angemessener Weise unterstützen, uns besser zu verstehen und besser mit uns selbst umzugeben.

Ich hoffe, dies ist ein hilfreicher, wenn auch etwas ungewöhnlicher Beitrag zum Thema Meditation. Oft habe ich miterlebt, wie wir hoffen mit Methoden, die wir äußerlich anwenden, unser Erleben verändern zu können. Sind die Ergebnisse nach einigem Üben nicht wie erwartet, geben wir frustriert auf.

Meiner Erfahrung nach können wir aber unser Leben mit den gleichen Methoden nachhaltig ändern, wenn wir wirklich verständnis- und liebevoll mit uns selbst sind und immer wieder genau dort beginnen. Dies basiert auf unser Fähigkeit achtsam zu sein und einer inneren Orientierung, die Schritt für Schritt eine Atmosphäre von liebevoller Zuwendung und Mitgefühl wachsen läßt.

 

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