LIEBE UND MITGEFUEHL

Gefühle verändern unser Gehirn
Die Fähigkeit Liebe zu empfinden und zu geben ist zumeist mit Gefühlen von Weite und Wärme verbunden. Unsere Verletzlichkeit auf der anderen Seite, wacht und warnt nahe bei uns, wenn sich diese Gefühle in unserem Erleben zeigen. Eine liebende Verbindung zu erleben kann unsere Tage und unser Wesen sehr bereichern. In der Hirnforschung hat man festgestellt, dass bei liebevollen Menschen, die gleichen Bereiche im Gehirn verstärkte Aktivität zeigen. Auch sind die Bereiche stärker aktiv, die emotionale Reaktionen harmonisieren. Diese Bereiche können wir nachweislich trainieren.

In unserem Heranwachsen formen wir entsprechend unserer individuellen Anlagen und des Umfeldes, in dem wir aufwachsen, unser Verhalten und auch das, was wir von anderen erwarten. Viele Menschen haben von Natur aus eine offene, vertrauens- und liebevolle Art. Wurden wir in der Vergangenheit schwer enttäusch oder gar verletzt, legen sich Schatten über diese natürlichen Begabungen. Vorsicht, Selbstschutz und auch Gefühle wie Angst nehmen zu.

Die Hirnforscher fanden interessanter Weise die gleichen Bereiche im Gehirn vergrößert bei Menschen, die lange über Liebe und Mitgefühl meditiert hatten. Viele von ihnen waren sogar Mönche, die lange und zumeist allein in dieser Weise praktiziert haben. Das zeigt, dass wir Umstände schaffen können, unter denen sich diese Qualitäten entwickeln. Ähnlich, wie ein Sport Coach sein Team mental auf ein Spiel oder einen Wettkampf vorbereitet, indem er verschiedene Techniken anspricht und mit ihm reflektiert, können wir auch diese Qualitäten mental, meditativ einüben.

Die Kraft unserer inneren Orientierung
Was wir mit unserem Denken, unserem Geist tun beeinflusst unseren Geist, unser Denken und auch unser Handeln. Wir können selbst beobachten, wie anders wir uns nach einer schwierigen Situation im Vergleich mit einer schönen Situation fühlen. Vielleicht haben wir in beiden Situationen nur zugehört, aber unsere innere Beteiligung war eine andere. Diese innere Beteiligung ist der interessante Punkt. Dies ist manchmal der einzige Moment im Geschehen, den wir beeinflussen können.
Unsere eigene innere Orientierung bestimmt in vielen Situationen, ob sie angenehm oder unangenehm werden. Auch beeinflusst sie, inwieweit unser Herz beteiligt ist und zu welcher Reaktion wir in Zukunft tendieren werden.

Die nützliche Macht von Gewohnheiten
Bringen wir nun diese verschiedenen Elemente zusammen, müßten auch wir durch wiederholte Übung unsere Kapazität für Gefühle wie Liebe und Mitgefühl verstärken können. Was wir oft tun, werden wir danach auch oft tun. Das kennen wir alle von den unangenehmen Gewohnheiten, die sich eingeschlichen haben und schwer wieder loszuwerden sind. Das heißt, reagieren wir oft aufgebracht, verstärken wir diese Tendenz und die entsprechenden Bahnen und Bereiche in unserem Nervensystem. Reagieren wir ruhiger, besonnener und liebevoll, trainieren wie diese anderen Neurocircuits. Durch deren Nutzung in unserem täglichen Handeln und auch in unserem bewussten Üben, entwickeln sich die entsprechenden Bahnen in unserem Gehirn und das verstärkt wiederum die Tendenz so zu handeln. Das ist Training und Evolution und nicht unbedingt einfach. Wir können es aber leicht selbst ausprobieren.

 

Wie auch wenn wir lernen ein Fahrrad zu fahren, fühlt es sich zunächst ungewohnt oder in diesem Fall sogar vielleicht unehrlich an. Bleiben wir am Ball, finden wir unseren eigenen Stil. Es ist ein langsamer Prozeß des Wachsens und jeder wächst auf seine ganz individuelle Weise.

 

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