WANDEL

Zwischen dem Boden auf dem wir stehen und dem Raum, der uns umgibt, erleben wir vor allem den Wandel von dem was ist.

Vielleicht ist dies eine etwas ungewöhnliche Herangehensweise, aber sie hilft sehr, wenn wir unseren Frieden mit Wandel finden möchten. Ich bin neugierig, was Ihr denkt?

Vertrauen und Zuversicht
Viele von uns sehnen sich nach mehr Ruhe und einer entspannteren Haltung bestimmten Dingen gegenüber. Nur wie?! Jeder hat Vertrauen und Zuversicht in einigem und in anderem nicht.

Hoffnung und Furcht
Wir wünschen uns zwar, dass Gutes kommt und bleibt und Unerwünschtes geht oder uns gar verschont, wirklich sicher sein können wir uns aber nicht. Hoffnung und Furcht sind kraftvolle Elemente, die unser Leben und Handeln beeinflussen.

Viele der Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, sind zu Beginn des letzten Jahrhunderts geboren. Sie haben sehr schwierige Zeiten erlebt. Auch jetzt leben die meisten Menschen unter anderen Bedingungen als wir. Dennoch bewegen auch wir uns in einem Spannungsfeld, in dem sich die Dinge jederzeit ändern können. Hoffung und Furcht sind uns bekannte Begleiter.

Relative Stabilität
Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der viele Dinge recht stabil zu sein scheinen. Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass wir mit unserem Geld einkaufen gehen können, die Nahrungsmittel und Dinge bekommen, die wir im Geschäft erwarten. Wir bekommen unsere Post von überall aus der Welt in unseren Briefkasten und können grundsätzlich Reisen wohin wir wollen. Drehen wir den Wasserhahn auf, kommt das Wasser in der eingestellten Temperatur, der Müll wird regelmäßig abgeholt und im Winter leben wir warm und trocken.

Wandel
Erleben tun wir ihn ständig, aber wie gehen wir mit dem Wandel in unserem Leben um? Erleben wir ihn als notwendiges Übel, als Normalität, als etwas, das zu fürchten ist? Sind wir dankbar, wenn nach langer Zeit vielen Arbeitens endlich der Urlaub kommt und wir im Urlaub verschiedene Erlebnisse haben? Wie gehen wir damit um, dass uns nicht nur Gutes passiert? Theoretisch wissen wir, dass kein Moment wie ein anderer ist, aber wie leben wir es?


Wandel als Leiden
Oft erstreben wir etwas für lange Zeit und dann trifft es nicht ein, oder uns geht etwas verloren, was uns sehr lieb ist. Auch kennen wir die Sorge, eine gute Situation könne enden. Wie erleben wir Wandel als Leiden? Wie gehen wir selbst dann damit um?

Wandel als Glück
Dies ist vielleicht eine etwas ungewöhnliche Sicht, aber wenn wir am Ende eines langen anstrengenden Tages nach Hause kommen, ist es eine Erleichterung, dass wir endlich Feierabend haben. Auch das Wechseln der Jahreszeiten ist vielen von uns angenehm. Sogar beim Einfädeln einer Nadel ist es mir jedesmal eine Erleichterung, wenn ich es geschafft habe und endlich losnähen kann. Auch diese Erlebnisse geschehen nur deswegen, weil alles ständig im Wandel ist.

Unsere gewohnte Normalität
Es ist so wichtig für uns, Glück zu suchen und Leiden vermeiden zu wollen und dennoch erleben wir in dem Zusammenhang viel Stress. Wir denken manchmal, wenn wir nicht am Ball bleiben, „geht alles den Bach ‚runter“. Und nicht selten motivieren uns tatsächlich die Angst, und der Versuch Unangenehmes vermeiden zu wollen. Das alles hat uns bisher gut geholfen unser Leben zu gestalten, aber es sorgt auch immer wieder für Spannungen.

Vertrauen, Angst, Zuversicht
Wo haben wir Vertrauen, wo sind wir vielleicht sogar zuversichtlich? Wo hätten wir gern mehr davon und fühlen uns geschwächt oder gar unwohl wegen des Mangels? Was sind unsere großen Wünsche für unser Leben und was unsere größten Ängste?


Viele dieser Dinge sind so lange sehr einflussreich und stark, wie sie uns nicht bewußt sind. Sie leben ein Schatten- oder Halbschatten-Dasein und beeinflussen unser tägliches Handeln und die Richtung unseres Lebens.

Nehmen wir wahr, was uns wirklich motiviert, dann können wir der Kapitän dieser Reise sein.


Kraftvolle Bewusstheit
Wir nehmen wahr, dass wir in eine bestimmte Richtung ‚laufen‘, weil wir denken, dort genau das zu finden, was wir uns am meisten wünschen. Wir können intuitiv bemerken, wo wir uns auf dünnes Eis begeben, wo wir unsere Gesundheit vernachlässigen und vieles mehr. Nehmen wir uns gelegentlich die Zeit allein oder mit anderen diese Dinge zu reflektieren, können wir rechtzeitig unseren Kurs korrigieren oder im Falle eines Fehlschlags wissen, dass wir die ganze Zeit unser Bestes taten.

Selbstbewusstsein und Selbstverantwortung
Nehmen wir wahr, ‚wo‘ wir sind, ‚wie‘ wir dorthin kamen und ‚warum‘ wir dort sind, können wir den konstanten Wandel für uns nutzen. Sicher haben wir regelmäßig Klippen zu umschiffen und uns innerlich an den neuen Kurs anzupassen, aber wir lernen viel dabei und haben die Chance mehr Selbstbewusstsein und Selbstverantwortung zu erwerben. Dann kann Wandel zu unserem Freund werden, statt eine gefürchteten Konstante zu bleiben.


Mit Wandel leben
Er ist ein Aspekt in unserer Existenz und wir können ihn nicht vermeiden. Sind wir uns dessen bewußt, können wir inspiriert sein, in allem eine Offenheit für die Möglichkeit es Wandels behalten und vielleicht einen Plan B im Hintergrund haben. Veränderungen sind dann Teil der Normalität und nicht nur Pech oder gar unser eigenes Versagen. Ein offenes Beobachten dessen was ist, erlaubt uns von dem zu lernen, was wir sehen. Wir können unsere Überzeugungen und Meinungen bemerken, unsere Erwartungen und unser Streben wahrnehmen und überdenken. Wir können leichter flexibel bleiben und in uns selbst, in der Welt und in anderen Veränderungen willkommen heißen.

Unsere Freiheit
Wir können auch entscheiden, wie wir uns zu dem Wandel verhalten wollen. Wir haben grundsätzlich immer die Möglichkeit gegen etwas anzukämpfen, oder genau das nicht zu tun. Welche dieser Möglichkeiten wir wählen, wird unser weiteres Befinden beeinflussen. Wir können wählen zu beobachten was geschieht, wahrzunehmen, welche automatischen Reaktionen wir dazu haben und diese dann überdenken, bevor wir handeln. Wir können versuchen zu verstehen, was da in uns geschieht und dann von einer neuen Warte aus agieren. Wir können dann Freiheit fühlen, wo wir uns zunächst ausgeliefert fühlten. Und dies kann der Ausgangspunkt für wunderbares Lernen sein.

Nun wünsche ich Euch Interesse und Neugierde im Wandel der Momente. Wie fühlt sich eine solche Beobachtung an?

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