„Shunyata is’relax‘!“
Das bedeutet sehr viel, aber kurz und einfach ausgedrückt etwa:
Entspannung wird Dich zum Ziel führen!
Entspannung
Stress und Überforderung sind allgegenwärtig, ebenso ist das Bedürfnis nach wirklicher Entspannung in aller Munde. Viele Gewohnheiten und Methoden versprechen, Entspannung mit sich zu bringen und einige halten dieses Versprechen auch. Nicht selten kann es für uns selbst erstaunlich sein, was für uns selbst oder jemand anderes mit Entspannung verbunden ist (z.B. Rasenmähern:).
In den vielen Jahren, in denen ich schon in diesem Zusammenhang arbeite, habe ich einen wesentlichen Mechanismus immer wieder beobachten können und das ist die Auswirkung, die die beiden wesentlichen Modi in denen unser Nervensystem funktioniert haben.
Unser Nervensystem
Wir haben zwei Tendenzen in unserer Biologie und das sind unser Sympathisches- und unser Parasympathisches Nervensystem. Wenn wir diese beiden Systeme gut kennen und in unserem Körper erleben und verstehen, haben wir eine starke Unterstützung dafür, uns entspannen und wirklich erholen zu können.
Sie funktionieren allerdings auf ihre ganz eigene Weise und nicht unbedingt nach unserem Zeitplan.
Die beiden großen Gegenspieler
1. Das Sympathische Nervensystem regelt viele Automatismen, was schon das Funktionieren und Überleben all unserer Vorfahren gesichert hat. Es ermöglicht unsere ‚Fight-Flight-Freeze Aktivitäten‘ und läßt uns für kürzere Zeiten zu irgendeiner Art von Höchstform auflaufen.
2. Das Parasympathische Nervensystem ist zumeist dessen Gegenspieler. Es ermöglicht Ruhe, Verdauung, Fortpflanzung, Schlaf und ähnliche regenerierende Funktionen.
Unsere Lebensrealität
Die Lebensweise, die unsere Tage bestimmt, ist zumeist dominiert von vielen äußeren Erfordernissen und persönlichen Verpflichtungen. Dinge wie Entspannung, Verdauung, Regeneration, Schlaf und Ruhe müssen oft mit vielen Kompromissen in den Lücken vorlieb nehmen.
Halten wir aber immer mal wieder kleine oder größere Zeiten für Pausen, Ruhe und Erholung frei, ist eine natürliche Balance beider Modi möglich.
Mini-Pause: Kurze Beobachtung eines Vogels
Balance und Resilienz
Oft denken wir, dass wir etwas bestimmtes tun müssen, um ein Gleichgewicht herzustellen. Beobachtung zeigt aber, „dass sich meist ausgleicht, was einfach in Ruhe erlassen wird“ (Adyashanti).
Es ist gut bestimmte Übungen zur Entspannung und zur Regeneration zu tun, und es kann auch sehr effektiv sein, sich einfach in den Garten zu setzen und die Natur um sich herum wahrzunehmen.
Zunächst kann es überwältigend erscheinen, Zeiten für solche ‚parasympathischen Pausen‘ frei zu halten, aber es kann auch ein Gefühl von Freiheit und Wahl mit sich bringen und überraschend, freudige Momente von Offenheit und ‚einfach-nur-sein‘ ermöglichen. Solche Gewohnheiten machen uns wiederstandsfähiger.
Entspannung und Erholung
Oft erleben wir verschiedene Phasen, wenn eine anstrengende Zeit zu Ende ist (z.B. am Beginn des Wochenendes, nach einem bestandenen Examen, nach besonderer Belastung).
Je länger die Anstrengung dauerte und je mehr Stress Sie uns verursacht hat, umso bessere Bedingungen brauchen wir, uns davon zu regenerieren.
Unser sympathisches Nervensystem ist lange Zeit fähig, durch Stresshormone und diverse Vorgänge in unserem Körper und Geist uns zu höheren Leistungen zu befähigen. Ab einem individuell sehr verschiedenen Zeitraum ohne Erholung aber, bricht diese Kurve ab und wir erfahren Leistungseinbußen, Burnout oder gar Erkrankungen.
Unser parasympathischen Nervensystem kann uns helfen, uns häufig genug effektiv zu regenerieren: Die kleinen Mini-Pausen im Tag, der Feierabend nach anstrengender Aktivität, ein erholsames Wochenende und vieles mehr. Je besser wir unser inneres Gleichgewicht erhalten können, um so leistungsstärker und effektiver können wir agieren. Dies erlaubt uns in unserem Resilienzbereich zu bleiben oder auch diesen wiederzuerlangen.
Meditation und Entspannung
Meditation kann als Aktivität und auch als Entspannungsmethode genutzt werden. Einerseits wirken viele meditativen Techniken entspannend und andererseits wird Meditation durch Entspannung unterstützt. Es ist ein bisschen so, als könne ein entspannter Geist sehr viel leichter den Eingang in meditative Praktiken, Erlebnisse und Erfahrungen erleben, als ein angestrengter Geist.
‚Bemühen‘ wir uns also ‚zu meditieren‘, dann kann sich das paradox auswirken. Für einen angestrengten Geist ist es nicht so leicht, von jetzt auf gleich loszulassen und ‚einfach zu sein‘, Meditation zu erleben. Dies ist die Schnittstelle, an der auch somatische Entspannungsmethoden wie autogenes Training, Yoga, Tai Chi und viele andere ansetzen.
Ein geübter Geist kann Meditation nutzen, um sich zu entspannen.
Unterschiedliche Meditationstechniken ermöglichen auf verschiedene Weise, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Ein ruhigerer Geist kann sich mehr für Meditation und die vielen Qualitäten und Wege, die sich dadurch entwickeln können, öffnen.