HERAUSFORDERUNG

„Der Weg entsteht beim Gehen unter den Füßen.“

Autopilot
Gewöhnlich haben wir nach einiger Zeit auf diesem Planeten für viele Situationen und Handlungen unsere Routinen oder gar einen ‚Autopiloten‘. Wir können der Gewohnheit überlassen, uns durch den Tag oder die jeweilige Situation zu leiten. Ich greife darauf gewöhnlich zurück, wenn ich ängstlich, überfordert, müde oder abgelenkt bin. Oft bleibt mir in diesem Modus ein Gefühl von Mangel an Lebendigkeit. Es ist aber beruhigend zu wissen, dass diese Möglichkeit des ‚Autopiloten‘ im Hintergrund gewöhnlich bereit steht.

Präsenz
Sehr viel lebendiger und aktiver fühle ich mich allerdings, wenn ich wach und präsent den verschiedenen Momenten und Aufgaben meiner Tage begegnen kann. Dabei fühle ich mich aber auch nicht selten verletzlicher. Ereignet sich Unvorhergesehenes, bin ich voll gefordert und zumindest zu Beginn voll da. In Präsenz haben wir die Möglichkeit zu wählen. Wir können zumindest theoretisch jederzeit zurück in Routinen und den Autopiloten und das gilt auch anders herum. Ganz praktisch gesehen haben wir unsere Gewohnheiten und Ängste und die schränken oft ein, was wir bewußt lieber täten.

Trigger
Begegnen wir einer Situation, die uns massiv überfordert können wir uns schnell in einer Lawine von Gedanken, Gefühlen, Reaktionen und wiederum Reaktionen auf diese Zustände wiederfinden. Wir befinden uns nicht mehr in unserer Resilienz-Zone und haben vielleicht Schwierigkeiten, die Situation zu navigieren. Was hilft uns in solchen Situationen?


Unser ‚Reptilien-Gehirn‘, und andere evolutionsmäßig ältere Teile, laufen sofort zur Höchstform auf und bringen die Fight-Flight-Mechanismen in Gang. Unser Neocortex, der höher entwickelte, evolutionsmäßig jüngere Teil unseres Gehirns, kann, wenn wir ihn bewußt einbringen wahrnehmen was geschieht, es verstehen und bewußt wählen.


Fight oder Flight oder Freeze?
Wir haben sogar hierfür einen „Autopiloten“. Es ist recht wahrscheinlich, dass wir unserer Biologie und unserem Charakter entsprechend handeln. Die einen sind innerlich aufgebracht und äußerlich ganz ruhig, andere können recht schnell unruhig und laut werden. Vielleicht sogar die meisten von uns versuchen irgendwie, durch den riskanten Moment hindurch zu kommen, um danach irgendwo erstmal zu verschnaufen.

Wie aber können wir bewusst und gewählt mit solchen Herausforderungen umgehen?

1. Innehalten und Wahrnehmen
Wenn ich bemerke, dass ich ‚getriggert‘, d.h. wirklich betroffen, verunsichert, ängstlich oder verärgert bin, dann fühle ich die komplette Chemie in meinem Körper. Wenn möglich, stoppe ich was ich gerade tue bis zu einem gewissen Grad, um das Ganze einfach nur wahrzunehmen .

Das Innezuhalten erlaubt uns mit einem anderen Teil unseres Gehirns, dem höher entwickelten Teil, in Kontakt zu treten, und dadurch den automatischen, komplexen Überlebensmodus wahrnehmen und bewußt beeinflussen zu können.

2. Bewusst atmen und reflektieren, denn wir können sehr viel besser handeln, wenn wir wirklich voll da sind und sehen was los ist.

3. Bewusst handeln: Dann wird es möglich mit zumindest etwas Ruhe bewußt zu agieren, egal wie chaotisch und laut unsere Umgebung ist.

Je mehr Übung wir in solchem bewussten Handeln haben, um so leichter fallen uns schnelle, bewusste und effiziente Reaktionen in solchen Situationen.

Wir haben dann schon Gewohnheiten und neurologische Verknüpfungen geschaffen. Dennoch merken wir vielleicht, wie die Effekte der Stressreaktion uns noch ‚in den Knochen stecken‘…

4. Die verbleibende Stressreaktion abbauen
Methoden wie körperliches ‚Abarbeiten‘ in Sport, Spiel, Radfahrern auf dem Weg nach Hause, Gartenarbeit, erleichternde Gespräche mit anderen oder sich selbst, entspannende Mind-Body-Übungen wie Yoga und Meditation und vieles mehr helfen.


Erkenntnisse, die im Rahmen der Neurowissenschaften der letzten zwanzig Jahre und im Besonderen in der Stress- und Meditationsforschung gewonnen wurden, beleuchten unterschiedliche Momente dieser Prozesse und weisen auf verschiedene Lösungen hin.

Selbstbeobachtung:
Wenn wir uns in einer (harmlosen) Situation erschreckt haben werden

  • Herzschlag und Atmung schneller und in
  • in unserem Bewusstsein und unseren Gedanken können wir die mentalen und emotionalen Auswirkungen sehen.
  • Halten wir dann noch einige weitere Momente wachsam inne, erleben wir, wie sich langsam unser System wieder beruhigt, unsere Gedanken wieder weiter werden und unser Bewusstsein aus der Verengung als Reaktion auf die Situation in den normalen Tagesablauf zurückfindet.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert